Hans Veit (Vitus) Bacher
Ins WSH gekommen aus Zell am See
Maturajahrgang: 1963
Erlerntes Handwerk: Radiomechanik
Ausbildung:
Volksschule und 3 Jahre Hauptschule in Zell am See
1957 Übertritt in die 4. Klasse des Werkschulheimes in Mittersill.
1962 Gesellenbrief in Radiomechanik und
1963 Matura, Studium der Nachrichtentechnik an der Techn. Hochschule Wien
1971 Dipl.-Ing. für Nachrichtentechnik
Erfahrungen:
Sprachschwierigkeiten beim Übertritt von der Hauptschule und dann noch einmal beim Literaturstudium für meine Diplomarbeit – Internet gab es keines und ich musste in Bibliotheken englische Fachliteratur wälzen!
Bei Tätigkeiten in der Baufirma meines Vaters konnte ich mir erste Praxis in Organisation und Menschenführung erwerben, die ich nach meinem Studium beim Militärdienst im Nachrichten-Bataillon in Wien vertiefen konnte.
Berufsleben:
1971 wurde ich von der II. Staatsprüfung weg zu Siemens in die Datentechnik verpflichtet, musste den Firmeneintritt aber wegen des Präsenzdienstes beim Bundesheer bis 1972 verschieben.
In den folgenden mehr als 30 Jahren in München und bei SIEMENS Töchtern im Ausland konnte ich mir neben profunden SW Entwicklungskenntnissen auch ausreichende Sprachkenntnisse aneignen und vor allem Einsicht in fremde Kulturen und Bräuche gewinnen.
Ich möchte nicht verhehlen, dass mich internationale Beziehungen und Projekte mehr als beeindruckt haben.
Meine 400 hochintelligenten Mitarbeiter aus Indien waren für mich von Nationalchina bis zum Silicon Valley und von London bis Bangalore tätig.
Bundeskanzler Schröder hat mich zusammen mit Heinrich v. Pierer, dem Chef von Siemens, bei einer seiner Auslandsreisen in Bangalore besucht, um das SW „Entwicklungswunder“ in Indien zu studieren.
Als erste Siemens Einheit habe ich unter den ersten 50 Firmen weltweit die höchste Stufe des Capability Measurement Models (CMM) in der SW Entwicklung erreicht.
Familie:
Ich bin seit 50 Jahren verheiratet und habe 3 erwachsene Kinder. Durch meine internationalen Aufenthalte haben sie zwangsläufig Schulen in Südafrika, Zell am See, Berlin, München und das Werkschulheim besucht und später in München, Schottland und Wien studiert.
Freizeit:
Segeln, Schilauf und klassische Musik.
Als Schüler durfte ich mein Segelboot im Winter im Werkschulheim überholen. Als Vorschoter war ich Vizemeister in einer Kielbootklasse in Transvaal und habe an Regatten vor Kapstadt teilgenommen. Da Schilauf in Südafrika nicht möglich war, habe ich begonnen zu reiten und meinen Aufenthalt mit einer Bergreittour durch die Drakensberge abgeschlossen.
Projekte:
von 1972 bis 1999 habe ich teils als Entwickler, als Projektleiter und als Projekt Direktor an unzähligen Projekten mitgearbeitet. Nicht alle sind nach Plan verlaufen. Zwei besonders unglücklich verlaufene haben mich veranlasst, von der SW Entwicklung ins Business Development zu wechseln. Die Analyse der SIEMENS SW Entwicklung in Bangalore führte dazu, dass ich deren Chef wurde und hier bis 2002 Software mit ausgezeichneter Qualität liefern und finanzielle Gewinne erwirtschafteten konnte.
2002 Rückkehr nach München in die Handy Entwicklung
2005 hat SIEMENS diesen Bereich abgestoßen und der neue Besitzer BENQ diesen 1 Jahr später geschlossen.
Consulting:
2006: Business Development in Warschau
2008: Configuration- und Requirement Management bei Airbus Industries und Siemens Rail
Persönliche Bemerkungen:
Als einer der Kleinsten in den unteren Klassen habe ich lernen müssen, mich durchzusetzen. Sobald ich andere in den „Schwitzkasten“ nehmen konnte und barfuß auf der Schotterstraße fast die beste 400m Zeit in der Klasse lief, haben mir meine Mitschüler den notwendigen Respekt erwiesen.
Unsere Erzieher und Lehrer waren nicht nur „Leiheltern“, sondern echte Vertrauenspersonen, die dafür sorgten, dass wir die von unseren Eltern in uns gesetzten Erwartungen auch erfüllen konnten. Sie haben in vielen Situationen eine unglaubliche Verantwortung für uns übernommen. Das hat auf mich abgefärbt, was zur Folge hatte, dass mich mein Vater in den Ferien gerne zu einem Baustellenleiter ernannte. Von der Ressourcenplanung, dem Maschineneinsatz, über ein ausgewogenes soziales Verhalten zwischen den auch ausländischen Arbeitern bis zur Leistungsabrechnung und das Einbringen der gestellten Rechnungen hat er mir vom ersten Tag an überlassen.
Mit dem gegenseitige „DU“ war es leichter, anderen zu vertrauen und deren Meinung zu respektieren.
Fleiß habe ich mir als Radiomechaniker angewöhnt, lediglich effizientes Lernen hat man mir im WSH nicht beibringen können. Im Gegenteil, ich kam mit einem Elitedünkel behaftet aus diesem, den ich auf der Hochschule teuer mit Prüfungswiederholungen „bezahlen“ musste.